Vorerkrankungen, neue Diagnose, keine Anrechnung

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steppo77
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Vorerkrankungen, neue Diagnose, keine Anrechnung

Beitrag von steppo77 »

Hallo,

wir haben in den letzten Monaten häufiger Fälle gehabt, in denen Mitarbeiter innerhalb einer längeren Erkrankung plötzlich eine neue Diagnose vom Arzt gestellt bekommt.
Die Krankenkassen lehnen sich dann zurück und teilen uns mit, dass ein neuer Anspruch auf Entgeltfortzahlung besteht.

Gerade aktuell ist ein Mitarbeiter für ca. 3 Monate erkrankt und hat laut Rücksprache der Krankenkasse inzwischen die 3. Diagnose.
Somit hat er, weil die Krankheiten aufeinander folgen und sich natürlich nicht überschneiden einen neuen Anspruch auf Lohnfortzahlung.

Merken andere Personaler aktuell ein ähnliches Verhalten bei länger Erkrankten?
Aus meiner Sicht wird hier gerade das Entgeltfortzahlungsgesetzt von Ärzten und/oder Krankenkassen etwas stärker ausgereizt.


Gruß
Stefan
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MUELLERK
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Re: Vorerkrankungen, neue Diagnose, keine Anrechnung

Beitrag von MUELLERK »

Hallo,

wir haben erst gestern mit einer Krankenkasse über einen Fall diskutiert, bei dem wir über ca. 9 Wochen Entgeltfortzahlung am Stück leisten sollten. Nach Intervention von uns hat dann die KK mitgeteilt, dass man "nach nochmaliger Rücksprache" bei den krankschreibenden Ärzten nun doch eine Überschneidung festgestellt habe, sodass die Entgeltfortzahlung nach 6 Wochen ende.

MfG

K. Müller
M.Pohl
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Re: Vorerkrankungen, neue Diagnose, keine Anrechnung

Beitrag von M.Pohl »

steppo77 hat geschrieben:Merken andere Personaler aktuell ein ähnliches Verhalten bei länger Erkrankten?
Definitv ja! Mich beschleicht das Gefühl das die Krankenkassen sehr salopp mit der Prüfung, ob eventuelle anrechenbare Vorerkrankung vorliegen, umgehen.

Gerade auch seit dem die Prüfung der Vorerkrankung per EEL versendet wird. Gefühlt ist dann schnell mal "Nichtanrechenbar"-Button gedrückt auf der anderen Seite.

Die Fälle in denen wir von der Krankenkasse im nachhinein noch ein zusätzliches Schreiben auf dem Postweg bekommen haben und in dem die zuvor gestellte Anrechenbarkeit oder Nichtanrechenbarkeit revidiert wurde (ergo wir haben überzahlt oder mussten Gehalt nachzahlen), hat zugenommen. Nicht massiv, aber gesteigert. Früher kannte ich so etwas nicht.

Dem Mitarbeiter dann zu erklären, dass man überzahlt hat und Geld zurückfordert, oder das man dann doch hätte zahlen können ist für Ihn dann mehr als ärgerlich. Was verständlich ist.

Bei einem Fall mit ständig wechselnden Diagnosen haben wir dann den medizinischen Dienst über die Krankenkasse mit ins Boot geholt. Das ging unproblematisch, da haben Sie dann auch geholfen.

Grüße
M.Pohl
Antje Tolg
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Re: Vorerkrankungen, neue Diagnose, keine Anrechnung

Beitrag von Antje Tolg »

Hallo,

uns ist auch aufgefallen, dass die automatischen Rückmeldungen nicht mehr mit den Aussagen
der Mitarbeiter der Krankenkassen übereinstimmen. Auf Nachfrage bei der KK, bekommen wir
auch die Auskunft, dass es noch nicht geprüft bzw. ausgezahlt wurde, obwohl wir Rückmeldungen zu Vorerkrankungen und der Höhe des Krankengeldes schon erhalten haben.

Grüße
A.Tolg
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